
Der türkische Anwalt der deutschen Botschaft ist in Ankara verhaftet worden. Ihm wird von den türkischen Behörden Spionage vorgeworfen. Das Auswärtige Amt verurteilte die Festnahme scharf. Der Anwalt hatte sich Informationen über türkische Staatsbürger eingeholt, die in Deutschland Asyl beantragen. Die Bundesregierung befürchtet nun, dass sensible Daten über türkische Staatsangehörige an den türkischen Geheimdienst gelangen könnten. Während seiner Festnahme wurden Daten von etwa 50 türkischen Staatsbürgern beschlagnahmt, unter ihnen befinden sich Kurden und Anhänger der Gülen-Bewegung. Diese Daten sind nun im Besitz der Erdogan-Regierung.
Der Anwalt wurde bereits Mitte September verhaftet. Seit dem bemüht man sich um seine Freilassung. Der türkische Anwalt hatte den Auftrag von der deutschen Botschaft erhalten, Informationen für Asylverfahren von türkischen Staatsbürgern zu recherchieren. Die türkische Regierung wirft ihm vor Gegner des Regimes unterstützt zu haben und als „Fluchthelfer“ geholfen zu haben. Im Falle einer Verurteilung wegen Spionage droht ihm eine lange Haftstrafe.