Massenproteste im Iran: Amnesty International spricht von mehr als 100 Toten

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Im Iran sind bei landesweiten, gewaltsamen Protesten nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International seit vergangenem Freitag mindestens 106 Menschen in 21 Städten ums Leben gekommen. Die Menschen demonstrieren gegen die gestiegenen Benzinpreise. Amnesty teilte mit, dass verifiziertes Videomaterial und die Aussagen von Augenzeugen gesetzwidrige Tötungen durch iranische Sicherheitskräfte offenlegen. Die UN-Menschenrechts-Kommission teilte ebenfalls mit, dass scharfe Munition verwendet wird und es viele Todesopfer zu beklagen gibt. Iranische Medien sprechen hingegen lediglich von neun Todesopfern, darunter zwei Polizisten. Mindestens 1.000 Demonstranten wurden verhaftet. Aufgrund der Proteste im Iran ist dortseit inzwischen vier Tagen landesweit das Internet gesperrt. Die Menschen können untereinander nicht kommunizieren und Meldungen lassen sich entsprechend schwer verifizieren. Auch Fußballspiele der ersten Liga wurden in einigen Städten im Süden und Nordwesten des Iran abgesagt.

Der Iran steckt in einer schweren Wirtschaftskrise, die durch US-Sanktionen ausgelöst wurde. Als Konsequenz hatte die iranische Regierung in der Nacht zum Freitag Benzin rationier und die Treibstoffpreise erhöht. Das hat die schweren Proteste ausgelöst.