
Im Berliner Rockerprozess ist am Dienstag nach fünf Jahren das Urteil gefallen. Im Januar 2014 hatten zehn Mitglieder der Hells-Angels in einem Berliner Wettbüro Schüsse abgegeben. Ein Mitarbeiter des Wettbüros wurde getötet. Acht der zehn Angeklagten wurden zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt. Sieben von ihnen wurden des gemeinschaftlichen Mordes für schuldig erklärt. Der 35-jährige Kadir P., der die tödlichen Schüsse im Wettbüro in Auftrag gegeben hatte, wurde wegen Anstiftung zum Mord verurteilt. Bei ihm handelt es sich um den Rockerchef. Er saß die letzten fünf Jahre in Untersuchungshaft. Er wurde in der Vergangenheit immer wieder mit Verbrechen in Verbindung gebracht. Es fehlten jedoch bisher immer die Beweise. Am Dienstag wurde auch er zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt. Das Gericht sah es als bewiesen an, dass er den Mord in Auftrag gegeben hat. Die angeklagten Rocker zeigten vor Gericht kein Mitgefühl. Es wurde sogar während des laufenden Prozesses im Gerichtssaal gelacht. Lediglich einer der Angeklagten bereute seine Tat und unterstützte die Ermittler aktiv bei der Aufklärung.
Am 10. Januar 2014 stürmten dreizehn teils vermummte Männer ein Wettspiel-Café in Berlin-Reinickendorf. Einer der Männer ging mit einer Pistole in der Hand voran und schoss auf das 26 Jahre alte Opfer. Sechs Kugeln trafen ihn. Der Anschlag vor laufenden Überwachungskameras dauerte insgesamt 25 Sekunden. Einige Komplizen der Täter sollen untergetaucht sein, von ihnen fehlt jede Spur.
Aufgrund mehrerer Polizeifehler zog sich der Prozess hin. In einem rechtlichen Hinweis des Landgerichts hieß es, dass das LKA gewusst hat, dass so ein Mord passieren könnte. Ermittlungen gegen drei Beamte wegen Totschlags durch Unterlassen laufen aktuell noch,
Nach dem Bekanntwerden des Urteils sprach Berlins Innensenator, Geisel, von einem guten Tag für den Rechtsstaat. Er sagte, dass er das Urteil angesichts er Kaltblütigkeit für absolut angemessen hält.