
Die deutsche Hilfsorganisation Sea-Eye hat 65 Geflüchtete vor der libyschen Küste in internationalen Gewässern aus Seenot gerettet. Die Menschen wurden von einem Schlauchboot gerettet, das manövrierunfähig war und über kein GPS-fähiges Telefon verfügte, wie die in Regensburg ansässige Organisation mitteilte. Das Rettungsschiff hat bereits versucht Kontakt mit Malta und Italien aufzunehmen, bisher ergebnislos. Beide Länder reagierten nicht. Die Seenotleitung in Bremen war die einzige Stelle, die schnell antwortete und das Auswärtige Amt informierte. Nur wenige Tage nach dem die Kapitänin Rackete vom Seenotrettungsschiff „Sea-Watch-3“ freigelassen wurde hat die „Alan Kurdi“ ebenfalls Menschen aus Seenot gerettet und Sicht nun einen sicheren Hafen. Nach Angaben von Sea-Eye hatten die Schutzsuchenden zunächst versucht das Schiff zu verlassen, da sie vermuteten, dass es sich um Schiff der libyschen Küstenwache handeln könnte. Sea-Eye wurde bereits im Januar rechtskonformes Handeln durch die Bundesregierung attestiert. So haben Schiff und Einsatzleitung die Libysche Küstenwache, als auch alle anderen Rettungsleitstellen in Rom, Valletta und Bremen laufend über den Einsatzverlauf informiert. Aus Tripolis erhielt die „Alan Kurdi“ jedoch bis heute keine Antwort. So fragte der Kapitän des Schiffes wiederholt nach einem sicheren Hafen. Telefonisch war in Tripolis niemand zu erreichen. Der seerechtlichen Verantwortung diesen Seenotfall zu koordinieren, kam die Libysche Küstenwache nicht nach.
Zu Zeit wartet auch noch das italienische Seenotrettungschiff der Organisation Mediterranea auf einen sicheren Hafen. An Bord des Schiffes befinden sich mehr als 50 Schutzsuchende, die aus Seenot gerettet wurden. Der italienische Innenminister Salvini hat dem Schiff die Einfahrt in einen italienischen Hafen untersagt. Malta erklärte sich bereit die Menschen aufzunehmen aber nur, wenn Italien im Gegenzug 55 Geflüchtete aufnimmt, die sich bereits in Malta befinden.