
Der Brexit-Hardliner und frühere britische Außenminister Boris Johnson will auf schnellstem Wege die EU verlassen – mit oder ohne Abkommen. Das sagte er zu Beginn des Wahlkampfes um das Ministeramt als Nachfolge für Theresa May. Johnson sagte, dass eine Brexit-Verschiebung einer Niederlage gleichkommt. Er betonte, dass bessere Abkommen für Großbritannien verhandelbar seien und durchaus möglich sind. Die EU hat jedoch mehrfach klargemacht, dass es keine Nachverhandlungen an dem Austrittsvertrag geben wird. In dem Vertrag ist beispielsweise vereinbart, dass Großbritannien auch für zugesagte Beträge nach dem Ende der EU-Mitgliedschaft einstehen muss. Dabei geht es um umgerechnet knapp 44 Milliarden Euro. Ein EU-Austritt ohne ein Abkommen könnte fatale wirtschaftliche Folgen für Großbritannien haben.
Johnson sagte, dass Großbritannien nach drei Jahren und zwei nicht eingehaltenen Fristen am 31. Oktober die EU verlassen muss. Theresa May war mit dem Deal über den EU-Austritt drei Mal hintereinander im Parlament gescheitert. Anschließend kündigte sie ihren politischen Rücktritt an.