
In Österreich ist am Samstag der Vizepräsident und FPÖ-Chef Strache zurückgetreten. Er entschuldigte sich für sein Verhalten. „Es war dumm, es war unverantwortlich und es war ein Fehler“, sagte er am Samstagmittag. Er zog damit Konsequenzen aus der Regierungskrise. Am Freitagabend war ein Video aufgetaucht, das aus dem Sommer 2017 stammt. Darin ist zu sehen und hören, wie er öffentliche Aufträge gegen Parteispenden angeboten hat. Dazu wurde er 2017 in eine Villa auf Ibiza gelockt. Dort unterhielt er sich mit der Nichte eines russischen Oligarchen über illegale Parteispenden. Strache bestreitet, dass die Parteispenden tatsächlich durchgeführt worden sind. Ebenfalls in dem Video zu sehen ist der geschäftsführende FPÖ-Obmann Gudenus. Er ist ein enger Vertrauter von Strache und tritt ebenfalls zurück. Unklar ist, wer das Video aufgezeichnet und es kurz vor der Europawahl ins Internet gestellt hat.
Strache betonte, dass er ein vorzeitiges Ende der österreichischen ÖVP-FPÖ-Regierung abwenden will. Am Samstagnachmittag demonstrierten tausende Menschen für Neuwahlen und den Abgang des Bundeskanzlers Sebastian Kurz. Die Opposition forderte Neuwahlen. Am Samstagabend teilte der österreichische Bundeskanzler Kurz mit, dass es Neuwahlen in Österreich geben wird.