
Der 54-jährige Hannoveraner Oberbürgermeister Schostok teilte am Dienstagvormittag mit, dass er von seinem Amt zurücktreten wird. Gleichzeitig kündigte er an seinen vorzeitigen Ruhestand zu beantragen. Er zieht damit Konsequenzen um die Bezahlung von Mitarbeitern. In der vergangenen Woche wurden dubiose Gehaltszulagen für Mitarbeiter bekannt, die Schostok stark unter Druck setzten. Die Staatsanwaltschaft hatte Ermittlungen wegen des Verdachts der schweren Untreue gegen Oberbürgermeister von Hannover eingeleitet. Ihm wird vorgeworfen Details über die Unrechtmäßigkeit der Zulagen gewusst zu haben – ohne einzulenken. In der Rücktrittserklärung teilte er hingegen mit, dass er sich keinem Fehlverhalten bewusst ist. Darüber wird nun das zuständige Gericht entscheiden.
Für eine weitere Amtsführung hatte er nicht mehr das nötige Vertrauen. Am 16. Mai soll im Stadtrat über die Zukunft von Schostok entschieden werden. Bis dahin lässt sich der Oberbürgermeister bei repräsentativen Terminen vertreten. Formell bleibt er aber zunächst weiter im Amt. Spätestens sechs Monate nach der Versetzung des Oberbürgermeisters müssen Neuwahlen stattfinden. In Hannover wird aber mit einem deutlich früheren Termin gerechnet.