
Die deutsche Hilfsorganisation Sea-Eye hat am Donnerstag dringend um eine Lösung für ihr Schiff „Alan Kurdi“ mit 64 Schutzsuchenden an Bord gebeten. Kein Hafen lässt das Schiff derzeit einlaufen. Die Menschen wurden bereits am letzten Mittwoch vor der libyschen Küste aus Seenot gerettet. Die Besatzung teilte mit, dass die Schutzsuchenden an Bord unhaltbaren humanitären Bedingungen ausgesetzt sind. Demnach müssen die Menschen teilweise draußen an Deck schlafen, wobei sie Wind, Wellen und Kälte ausgesetzt sind. Außerdem sind Wasser und Nahrung an Bord demnächst aufgebraucht. Besonders Wasser ist für die Hygiene an Bord sehr wichtig.
Die „Alan Kurdi“ ist zur Zeit das einzige deutsche Rettungsschiff, das im Mittelmeer Schutzsuchende aus Seenot rettet.
Italien teilte dem Rettungsschiff mit, dass Libyen die erste Anlaufstelle sei. Aufgrund des herrschenden Krieges (wir berichteten) ist die Küstenwache in Libyen nach eigener Mitteilung zur Zeit nicht einsatzfähig. Somit fordert Italien das Schiff eines anderen europäischen Landes auf, die Schutzsuchenden in ein Kriegsland zu bringen und nicht in einen sicheren europäischen Hafen.