
Schießversuche der Wehrtechnischen Dienststelle 91 (WTD 91) in Meppen haben am 3. September 2018 einen Moorbrand ausgelöst, der bis zum heutigen Samstag andauert. Trotz des sofortigen Einsatzes der Bundeswehrfeuerwehr Meppen hat sich dieser – moorbrandtypisch unter der Oberfläche – ausgebreitet und betrifft jetzt eine Fläche von ca. 4.000 x 2.000 m einschließlich des abgebrannten und bereits gelöschten Geländes. Das betroffene Gebiet steht im ausschließlichen Bundeseigentum.
Neben der Oberflächenbrandlöschung werden große Wassermengen aus der Umgebung zur Eindämmung des Feuers von unten in den Moorboden eingeleitet. Die eingeleiteten Maßnahmen sind erfolgreich, eine Entwarnung kann zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht gegeben werden, teilte der Landkreis Emsland am Samstag mit.
Bundesverteidigungsministern von der Leyen hat sich am Samstag erneut bei ihrem Besuch vor Ort für den Moorbrand auf dem Bundeswehrgelände bei Meppen entschuldigt. Sie räumte ein, dass die Bundeswehr Fehler gemacht hat. Es wurden beispielsweise nach der Feststellung des Moorbrandes nicht schnell genug Feuerwehren aus den Nachbargemeinden alarmiert. Von der Leyen stellte außerdem in Frage, ob bei dem sehr heißen und trockenen Sommer Waffentests auf dem Gelände stattfinden mussten. Es ist bis heute unklar, wer für den Moorbrand die Verantwortung trägt. Es fanden bereits Durchsuchungen bei der Bundeswehr im Emsland statt. Die Durchsuchungen fanden in Kooperation mit dem Leiter der Wehrtechnischen Dienststelle 91 (WTD 91) statt. Es besteht der Anfangsverdacht der fahrlässigen Brandstiftung.
Am Freitag hatte der Landkreis Emsland den Katastrophenfall ausgerufen. Die Anwohner aus der von der Evakuierung bedrohten Gemeinde Stavern sahen den Besuch von der Leyen skeptisch. Löschhubschrauber und Tornados sind an der Brandbekämpfung beteiligt. Am Samstag war die Lage vor Ort stabil und der Moorbrand hat sich nicht weiter ausgeweitet. Ein vorhergesagter Sturm könnte die Lage jedoch verschlimmern und Evakuierungen notwendig machen. Die Messungen des ABC-Zuges des Landkreises Leer, der mit festen und mobilen Stationen in Stavern, in Sögel und Klein Berßen die Luftbelastung untersucht, haben ergeben, dass keine akute Gesundheitsgefährdung durch die aktuelle Rauchentwicklung vor Ort besteht. „Natürlich gibt es nach wie vor Geruchsbelästigungen und auch die emotionale Belastung für die Anwohner vor Ort ist weiter hoch. Aber eine Grenzwertüberschreitung wurde nicht ermittelt“, unterstreicht Landrat Reinhard Winter.