Nach Tötungsdelikt in Chemnitz: Dresdener Justizbeamter gesteht Veröffentlichung von Haftbefehl

Symbolfoto: © Thorben Wengert | pixelio.de

Der im internet veröffentlichte Haftbefehl im Fall des Tötungsdelikts in Chemnitz wurde von einem Justizvollzugsbeamten in Dresden abfotografiert und weiterverbreitet. Der Mann wurde mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert, teilte das sächsische Justizministerium am Donnerstag mit. Durchsuchungen und weitere Ermittlungen haben den Anfangsverdacht erhärtet, sodass er mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert wurde. Am Mittwochabend wurden mehrere Häuser und Wohnungen im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Haftbefehls durchsucht. Die Ermittlungen dabei konzentrierten sich auf Mitarbeiter der Justizvollzugsanstalt in Dresden. Der Fahndungsdruck wurde dem Täter offenbar zu groß, sodass er sich selbst den Behörden gestellt hat. Der sächsische Justizminister sprach im Zusammenhang mit der Tat von Verantwortungslosigkeit. Die Veröffentlichung des Haftbefehls erschwert die Ermittlungen und kann im schlimmsten Fall den Erfolg des Ermittlungsverfahrens gefährden, hieß es am Donnerstagabend.

Der Bremer Politiker und Rechtspopulist Jan Timke hatte zuvor bereits gestanden, das interne Dokument gesehen und weiterverbreitet zu haben. Er betonte jedoch, dass er nicht der Urheber des Fotos sei.