
Eine leitende Angestellte des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) in Bremen soll seit 2013 über 2.000 Asylanträge ohne eine rechtliche Grundlage genehmigt haben. Die betroffene Beamtin ist inzwischen von ihren Aufgaben entbunden worden. Aslybwerber sollen dafür extra in Bussen nach Bremen gebracht worden sein. Die Beschuldigte soll gemeinsame Sache mit fünf anderen Beschuldigten gemacht haben, darunter auch drei Anwälten. Die Räumlichkeiten der Beschuldigten wurden am Freitag von der Polizei zeitgleich und ohne Vorankündigung durchsucht. In der Wohnung eines Anwalts entdeckten Ermittler eine Pistole und Munition, für die der Mann keine Erlaubnis hat. Aus welchem Motiv die ehemalige Bamf-Mitarbeiterin handelte ist noch unklar und Bestandteil der eingeleiteten Ermittlungen. Die genehmigten Asylanträge in Bremen sollen nun schnellstmöglich kontrolliert werden, hieß es am Freitag.
Das Bamf in Nürnberg hatte im Herbst 2017 Anzeige erstattet. Bekannt wurde die Korruption, als es Ungereimtheiten mit einer Familie aus Niedersachsen gab. Diese sollte ursprünglich abgeschoben werden, erhielt jedoch plötzlich einen positiven Asylbescheid aus Bremen. Dabei fiel auch die überdurchschnittlich hohe Anerkennungsquote von Flüchtlingen in Bremen auf.