Nigeria: Boko-Haram-Terroristen lassen verschleppte Schülerinnen frei

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Am 19. Februar hatte die Terrorgruppe Boko Haram in Nigeria ein Internat überfallen und 110 Schülerinnen im Alter zwischen 11 und 19 Jahren entführt. Am Mittwoch ließen die Terroristen die meisten der Schülerinnen wieder frei. Die Extremisten brachten die Mädchen in den Ort Dapchi zurück. Die Schülerinnen wurden mit neun Lastwagen zu der Schule zurückgebracht, aus der sie im Februar entführt wurden. Ein Berater des nigerianischen Staatspräsidenten bestätigte, dass sich die Mädchen in Sicherheit befinden und sie zu medizinischen Untersuchungen gebracht wurden. Insgesamt kehrten 104 Mädchen zurück. Der Verbleib der restlichen entführten Schülerinnen ist unklar.

Der Vorfall erinnert an die Entführung von 270 christlichen Kindern aus einer Schule in der Stadt Chibok durch die Terroristen von Boko Haram im Jahr 2014. Weltweit sorgte der Vorfall für Empörung. Von den entführten Mädchen sind bis heute etwa 100 nicht zurückgekehrt. Einige der Mädchen wurden gezwungen ihre Entführer zu heiraten und mit ihnen Kinder zu bekommen.

Die extremistische Boko-Haram-Gruppe steht seit 2009 für Gewalt. Boko Haram ist ein Ableger des Terrornetzwerkes Al-Kaida. Die Terroristen greifen immer wieder Busbahnhöfe, Märkte, Moscheen, Schulen und Kirchen an. Die Gruppe wurde durch verschärfte Interventionen der Nachbarländer etwas geschwächt. Trotzdem verübt die Terroristengruppe weiterhin blutige Anschläge. Die Boko-Haram-Terroristen setzen sich für die Einführung der Scharia in ganz Nigeria und das Verbot westlicher Bildung ein. Boko Haram ist bekannt für die Ermordung von Christen und Muslimen. Berichte aus dem März 2015 belegen, dass sich Boko Haram der Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen hat. Mehr als 20.000 Menschen sind durch Angriffe der Boko-Haram-Terrroristen seit 2009 getötet worden. Weitere 2,5 Millionen Menschen sind vor der Gewalt geflohen.