
Der russische Doppelagent Sergej Skripal aß am vergangenen Sonntag mit seiner Tochter in einem Restaurant im englischen Salisbury. Dort wurden beide mit Nervengift vergiftet. Der 66-jährige Skripal und seine 33-jährige Tochter brachen wenige Stunden nach dem Essen zusammen. Beide wiesen Vergiftungserscheinungen auf. Die Polizei bestätigte, dass sie Opfer eines Nervengiftangriffs wurden. Die beiden befinden sich weiterhin in einem kritischen Zustand. Die Ärzte bangen um das Leben der Opfer. Ein ebenfalls verletzter Polizist ist „schwer krank“ aber ansprechbar.
Inzwischen wurden in dem betroffenen Restaurant Spuren von Nervengift nachgewiesen. Es ist davon auszugehen, dass das betroffene Restaurant von etwa 500 Menschen besucht wurde. Die Restaurantbesucher wurden aufgefordert ihre Kleidung vorsichtshalber zu waschen. Die Rettungswagen, in denen sich die schwer Verletzten befanden, wurden dekontaminiert. Bei der verwendeten Substanz handelt es sich um eine hochkomplexe Substanz, die es nur in Militärbeständen gibt.
In Großbritannien ermitteln über 250 Polizisten der Anti-Terror-Einheit im Fall des vergifteten Ex-Spions Skripal. Die britische Innenministerin Rudd leitete am Samstag eine Sitzung des Sicherheitskabinetts. Ob die Ermittler eine heiße Spur zu den Tätern oder Hintermännern haben ist noch unklar. Mehr als 200 Zeugen sind inzwischen identifiziert und zum großen Teil befragt worden. Die Giftattacke belastet die Beziehungen zwischen Großbritannien und Russland. Für den Fall, dass sich herausstellt, dass Russland hinter dem Nervengiftanschlag steckt, kündigte der britische Außenminister Johnson eine angemessene Reaktion an.