
Es war eine knappe Entscheidung am Sonntagnachmittag – am Ende setzten sich die Befürworter einer Großen Koalition durch, sodass Koalitionsverhandlungen mit der Union aufgenommen werden. Auf dem Bundesparteitag in Bonn stimmte eine Mehrheit von 362 der 642 Stimmberechtigten für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen. Die Delegierten teilten jedoch mit, dass Nachbesserungen durchgesetzt werden müssen – vor allem beim Familiennachzug, bei der Gesundheit und bei der Arbeitsmarktpolitik.
Die Jungsozialisten riefen zum Widerstand gegen eine erneute schwarz-rote Regierung auf. Sie sind der Ansicht, dass die SPD in der Opposition verbleiben und ihr Profil schärfen muss. Bei der letzten Bundestagswahl erhielt die SPD lediglich 20,5 Prozent der Wählerstimmen.
SPD-Chef Martin Schulz erklärte auf dem Bundesparteitag, dass zumindest ausgelotet werden muss, welche Möglichkeiten zur Verbesserung des Landes durchgesetzt werden können. „Neuwahlen sind nicht der richtige Weg“, sagte Martin Schulz.