Havarie der Costa Concordia: Ex-Kapitän Schettino zu 16 Jahren Haft verurteilt

Symbolfoto: © Thorben Wengert | pixelio.de

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Der ehemalige Kapitän des verunglückten Kreuzfahrtschiffs Costa Concordia wurde über fünf Jahre nach der Havarie zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt. Das gesprochene Urteil ist nun endgültig – es wurde von der obersten Instanz bestätigt. Der 56-jährige ehemalige Kapitän Francesco Schettino, der bei der Urteilsverkündung selbst nicht anwesend war, hat seine Haftstrafe in einem römischen Gefängnis bereits angetreten. Die Staatsanwaltschaft hatte 26 Jahre Haft gefordert. Das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia war im Januar 2012 mit über 4.000 Passagieren an Bord vor der Insel Giglio auf einen Felsen aufgelaufen. Der Kapitän Schettino hatte das Schiff zuvor zu nah an der Insel vorbeigesteuert. Er wollte auf der Insel einen Freund und Kollegen grüßen. Das Manöver ging jedoch schief und das Kreuzfahrtschiff lief mit etwa 15 Knoten auf einen Felsen auf und wurde auf einer Länge von 70 Metern regelrecht aufgeschlitzt.

Bei der Katastrophe starben 32 Menschen, darunter zwölf Deutsche. Der Kapitän Schettino verließ mit als erster das sinkende Schiff und kümmerte sich nicht darum, dass die Passagiere in Sicherheit gebracht wurden. Aufforderungen der Küstenwache, er soll sofort zurück auf das havarierte Schiff, ignorierte er. Vor Gericht sagte Schettino, dass er bei der Evakuierung half und dabei aus Versehen in ein Rettungsboot gefallen sei.

Es laufen außerdem noch Schadensersatzprozesse. Die extrem aufwendige Bergung des verunglückten Kreuzfahrtschiffs vor Giglio hat 1,5 Milliarden Euro gekostet.

Im Februar 2015 wurde Schettino bereits zu 16 Jahren Haft wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung verurteilt. Er legte jedoch Berufung gegen das Urteil ein, sodass der Fall ab Mai 2016 neu verhandelt wurde. Am Freitag wurde das Urteil schließlich vom Kassationsrichter bestätigt.