Türkei: Erdogan und AKP ziehen den Gesetzentwurf zum Sexualstrafrecht zurück

Symbolfoto: © Thorben Wengert | pixelio.de

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Ein Gesetz in der Türkei sollte rund 3.000 Vergewaltiger minderjähriger Kinder in der Türkei nachträglich von ihrer Schuld freisprechen. Präsident Erdogan und die AKP haben den Gesetzentwurf in letzter Sekunde gestoppt. Somit bleiben die Vergewaltiger vorerst hinter Gittern. Der türkische Premierminister Yildrim teilte am Dienstag mit, dass der Gesetzentwurf überarbeitet wird. Der Entwurf sah vor, dass sexuelle Übergriffe von Männern auf minderjährige Mädchen straffrei bleiben, wenn der Täter sein Opfer später heiratet. Der Gesetzentwurf wurde vergangenen Freitag überraschend in einer Nachtsitzung eingebracht. Die Opposition wurde davon regelrecht überrumpelt. Kritiker sagten, dass das Gesetz Vergewaltigungen rückwirkend legalisiert und damit Zwangsehen gefördert würden.

Eine Online-Petition gegen den Gesetzentwurf wurde in kürzester Zeit von 730.000 Menschen unterzeichnet. In Istanbul und weiteren türkischen Städten demonstrierten am Wochenende tausende Menschen gegen das geplante Gesetz.