Mali: Boko-Haram-Terroristen hatten 170 Geiseln im Radisson Hotel genommen – mindestens 27 Tote

Symbolfoto: © Wikimedia Commons | wikipedia

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In der Hauptstadt von Mali hat sich am Freitag eine Geiselnahme im Radisson Hotel ereignet. Dabei hatten Boko-Haram-Terroristen bis zu 170 Menschen in ihrer Gewalt. Sicherheitskräfte stürmten schließlich das Hotel in Bamako. Mindestens 27 Menschen sollen bei der Geiselnahme ums Leben gekommen sein. Das Radisson Hotel in Bamako ist besonders bei Diplomaten und Touristen beliebt. Die malische Regierung teilte am Freitagabend mit, dass sich keine Geiseln mehr in der Gewalt von Geiselnehmern befinden. Franzosen sollen das Ziel des Angriffs gewesen sein. Die mutmaßlichen Geiselnehmer verschafften sich mit Autos, die ein diplomatisches Kennzeichen hatten, Zutritt in das Hotel. Bei zwei befreiten Geiseln soll es sich um Deutsche handeln. Die Behörden in Mali teilten mit, dass zehn schwer bewaffnete Terroristen in das Hotel gewaltsam eingedrungen seien. Die Boko-Haram-Terroristen bekannten sich zu der Geiselnahme und forderten die Freilassung mehrerer islamistischer Kämpfer aus den Gefängnissen von Bamako. In Mali befinden sich derzeit etwa 200 Bundeswehrsoldaten.

Die extremistische Boko-Haram-Gruppe steht seit sechs Jahren für Gewalt. Boko Haram ist ein Ableger des Terrornetzwerkes Al-Kaida. Die Terroristen greifen immer wieder Busbahnhöfe, Märkte, Moscheen und Kirchen an. Die Gruppe wurde durch verschärfte Interventionen der Nachbarländer etwas geschwächt. Trotzdem verübt die Terroristengruppe weiterhin blutige Anschläge. Die Boko-Haram-Terroristen setzen sich für die Einführung der Scharia in ganz Nigeria und das Verbot westlicher Bildung ein. Boko Haram ist bekannt für die Ermordung von Christen und Muslimen. Berichte aus dem März 2015 belegen, dass sich Boko Haram der Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen hat.