Flugzeugabsturz im Sinai: Vor dem Absturz gab es ungewöhnliche Geräusche an Bord

Symbolfoto: © Stephan Wengelinski | pixelio.de

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Am Montag wurden die bisherigen Ergebnisse der Auswertung der Stimmenrekorder des abgestürzten Flugzeugs bekanntgegeben. Es gab ungewöhnliche Geräusche an Bord. In Ägypten ist am Samstag ein russisches Passagierflugzeug vom Typ Airbus A321 auf der Sinai-Halbinsel abgestürzt. Alle 224 Passagiere kamen bei dem Unglück ums Leben. Die Maschine war auf dem Weg vom ägyptischen Badeort Scharm al-Scheich nach St. Petersburg. Inzwischen wurden auch die aufgefundenen Trümmerteile untersucht. Dabei fiel auf, dass die Rumpfteile des Flugzeugs keine Beschädigungen von Außen aufweisen. Mehrere US-Sicherheitsexperten hatten nach dem Absturz nach der Analyse von Satellitenfotos einen Abschuss zunächst ausgeschlossen. Amerikanische Satelliten haben einen Hitzeball über dem Sinai aufgezeichnet. Diese Aufzeichnungen sprechen dafür, dass es eine Explosion an Bord gab. Hinweise auf einen gezielten Raketenabschuss gibt es zur Zeit keine. Rund um die Absturzstelle wurden Teile aufgefunden, die weder dem Flugzeug noch dem Gepäck zuzuordnen seien. Kremlsprecher Peskow bestätigte das zunächst nicht und teilte stattdessen mit, dass es noch keine neuen Erkenntnisse gibt. Der betroffene Airbus A321 war demnach bereits in der Luft zerbrochen. Auch ein technischer Defekt an der mehr als 18 Jahre alten Maschine kann nicht ausgeschlossen werden. Die Luftfahrtbehörde in Ägypten teilte mit, dass der Funkkontakt zu der betroffenen Maschine 23 Minuten nach dem Start abbrach. Russland entsandte nach dem Flugzeugabsturz sofort Experten zur Absturzstelle. Die Stimmrekorder und der Flugschreiber wurden aufgefunden und werden ausgewertet. Sicher ist, dass die Maschine bereits in Trümmern in der felsigen Wüstenregion niederging, sodass die Zerstörung in der Luft geschah. Die Trümmerteile liegen auf einer Fläche von 20 Quadratkilometern verteilt. An den Ermittlungen zur Absturzursache sollen auch deutsche und französische Experten beteiligt werden. Außerdem werden an den Ermittlungen auch Experten des Flugzeugherstellers Airbus teilnehmen.

Die IS-Terroristen teilten unterdessen mit, dass sie das Flugzeug über der Sinai abgeschossen haben. Der IS-Ableger in Ägypten begründete den angeblichen Abschuss mit der russischen Intervention in Syrien. Die Lufthansa und weitere Fluggesellschaften reagierten auf den Absturz und das Bekennerschreiben und umfliegen die Sinai-Halbinsel bis auf Weiteres. Militärexperten teilten mit, dass die Terroristen des Islamischen Staats auf dem Sinai über keine Boden-Luft-Raketen verfügen, die das Flugzeug in 30.000 Meter Höhe hätten treffen können.

Der Flugzeugabsturz über dem Sinai ist das schwerste Unglück in der russischen Luftfahrtgeschichte. Bis Dienstagabend wurden 140 Leichen in das russische St. Petersburg geflogen.