Diesel-Abgas-Skandal: VW-Chef Winterkorn tritt zurück

Symbolfoto: © Rolf Krekeler | pixelio.de

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Der VW-Chef Martin Winterkorn hat am Mittwochnachmittag seinen Rücktritt mitgeteilt und sagte: „VW braucht einen Neuanfang“. Damit zieht Winterkorn persönliche Konsequenzen aus dem Abgas-Skandal in den USA. Winterkorn zeigte sich bestürzt und fassungslos über das was in den letzten Tagen bekannt wurde und über die Tragweite der Verfehlungen. Der 68-Jährige war durch die bekanntgewordenen Manipulationen in die Kritik geraten. Am kommenden Freitag soll bereits ein neuer Vorstandschef vom Aufsichtsrat gewählt werden. Der Volkswagen-Konzern hatte zugegeben bei weltweit elf Millionen Diesel-Fahrzeugen die Messdaten manipuliert zu haben, um damit vorgeschriebene Abgasstandards einzuhalten. Dem Konzern droht eine Strafe vom US-Umweltamt in Höhe von bis zu 18 Milliarden Dollar. Außerdem müssen die betroffenen Fahrzeuge zurückgerufen werden. Der Autokonzern gab angesichts dieser Entwicklungen bereits am Dienstag eine Gewinnwarnung heraus, weil zunächst umgerechnet 6,5 Milliarden Euro zurückgestellt werden. Wie am Mittwoch bekannt wurde kommen auf Volkswagen aufgrund der Manipulationen rund 40 Sammelklagen zu. Seit vergangenen Freitag wurden bereits 37 Sammelklagen in der USA und zwei weitere Sammelklagen in Kanada gegen VW eingereicht. Außerdem wurden VW-Käufer in den USA aufgefordert sich den Klagen anzuschließen. Die Volkswagen-Kunden sehen sich in Sachen Umweltfreundlichkeit belogen und getäuscht. Dem Konzern werden in den Sammelklagen vor allem Vertragsbruch und Betrug vorgeworfen.

In einer Pressemitteilung teilte Winterkorn mit: „Als Vorstandsvorsitzender übernehme ich die Verantwortung für die bekannt gewordenen Unregelmäßigkeiten bei Dieselmotoren und habe daher den Aufsichtsrat gebeten, mit mir eine Vereinbarung zur Beendigung meiner Funktion als Vorstandsvorsitzender des Volkswagen-Konzerns zu treffen. Ich tue dies im Interesse des Unternehmens, obwohl ich mir keines Fehlverhaltens bewusst bin.“