
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisiert die Grenzschließungen. Flüchtlinge in Ungarn drohen durch das Chaos durch die Grenzschließungen im lebensgefährlichen Chaos zu versinken. Neben Deutschland hat auch Österreich am Montagmorgen seine Grenzen dichtgemacht. Die Armee wurde mobilisiert und sich im Einsatz, hieß es aus Österreich. Zwischen Deutschland und Österreich muss aufgrund der Grenzkontrollen mehr Zeit eingeplant werden. Es kommt zu kilometerlangen Staus. In der Nacht zu Montag bildete sich auf der Autobahn 3 bereits ein acht Kilometer langer Rückstau. Die Polizei teilte am Montagmorgen mit, dass seit der Einführung der Grenzkontrollen in der ersten Nacht bereits 30 Schleuser und 90 Flüchtlinge festgenommen worden sind. Die Autobahn A4 zwischen Österreich und Ungarn wurde aufgrund des erwarteten Flüchtlingsstroms gesperrt. In Sachsen werden ebenfalls Grenzkontrollen vorbereitet. Es wird befürchtet, dass die Flüchtlinge aufgrund der Grenzkontrollen im Süden über Österreich und Tschechien ausweichen. Die Bahn teilte am Montagmorgen mit, dass die Nah- und Fernverkehrszüge seit Montagmorgen um 7 Uhr wieder planmäßig verkehren. Soeben erfuhren wir, dass einige dieser Züge jedoch im Laufe des Vormittags am deutschen Grenzort Freilassing vorzeitig wenden mussten. In Freilassing werden Grenzkontrollen durchgeführt. Dort müssen die Züge anhalten. Der Grund für die erneute Sperrung der Bahnstrecke ist, dass sich Flüchtlinge auf den Gleisen befanden. Tschechien hat am Montagmorgen 200 Polizisten an die österreichische Grenze geschickt. Am Sonntagnachmittag hatte Bundesinnenminister Thomas de Maiziére überraschend Grenzkontrollen eingeführt, um damit den Zustrom nach Deutschland zu begrenzen (wir berichteten).
An diesem Montag treffen sich in Brüssel die europäischen Innenminister, um über die Verteilung von 120.000 Flüchtlingen aus Griechenland, Italien und Ungarn zu beraten. Bereits vor dem Treffen wurde beschlossen, dass der Militäreinsatz gegen Schlepper im Mittelmeer deutlich ausgeweitet wird.