
Wie am Freitagabend bekannt wurde ist ein Flüchtling, 40 Kilometer von Budapest entfernt im Bahnhof von Bicske ums Leben gekommen. Der Rettungsdienst konnte einen 50-jährigen nicht mehr retten. Der Mann war zuvor auf den Schienen zusammengebrochen. Über die genaue Todesursache liegen noch keinerlei Angaben vor. Der Mann gehörte zu den 500 Flüchtlingen die sich seit Donnerstagnachmittag weigern in das Flüchtlingslager von Bicske transportiert zu werden. Die Flüchtlinge wurden am Donnerstag auf ihrem Weg von Budapest nach Westen gestoppt und hatten die Nacht am Bahnhof verbracht. Die Flüchtlinge hatten auch die angebotene Verpflegung der Polizei abgelehnt.
Von Budapest aus haben sich am Freitag rund eintausend Flüchtlinge zu Fuß auf den langen Weg nach Österreich gemacht, nachdem ihnen trotz tagelangen Warten die Weiterreise mit dem Zug verweigert wurde. In Budapest war am Freitagabend ein Fußball-Länderspiel zwischen Ungarn und Rumänien geplant. Zu diesem wurden rechtsradikale Fußballfans und Hooligans erwartet. Die Polizei konnte die beiden Lager gerade so voneinander fern halten.
Nach dieser Woche steht fest, dass Unagrn die Flüchtlingskrise noch nicht einmal ansatzweise unter Kontrolle hat. Die Lage ist an mehreren Brennpunkten dramatisch aus dem Ruder gelaufen. Es ist eine Eskalation mit unbekanntem Ausgang.
Bundeskanzlerin Merkel hat am Freitag ihre Forderung nach Flüchtlingsquoten in den EU-Staaten bekräftigt. Die Kanzlerin sagte, dass es nicht sein könnte, das vier oder fünf Mitgliedsländer die gesamte Last der Flüchtlingskrise tragen. Merkel hatte bereits am Donnerstag gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Hollande einheitliche Flüchtlingsquoten für alle EU-Länder gefordert.