
Ungarn teilte am Sonntag mit, dass die 175 Kilometer lange Grenze zu Serbien fertiggestellt wurde. Mit Hilfe der Grenze aus Stacheldraht will Ungarn den Ansturm von zehntausenden Flüchtlingen aus Serbien drastisch reduzieren. In den letzten Tagen zeigte sich bereits, dass der Zaun zahlreiche Flüchtlinge nicht vor der Einreise nach Ungarn abhalten kann. Die Flüchtlinge müssen nun jedoch noch ein weiteres Hindernis auf ihrem Weg nach Europa überwinden. Gestern gelangten insgesamt 2.700 Flüchtlinge über die Stacheldraht-Grenze, am Freitag waren es über 2800 Flüchtlinge.
Die rechtsradikale Regierung von Ungarn hat nun zusätzlich noch Stacheldraht rund um den Zaun ausrollen lassen. Die ungarische Regierung hat erkannt, dass der Grenzzaun die Flüchtlinge nur bedingt von der Einreise nach Ungarn abhält. Die Regierung kündigte bereits am Sonntag an, dass ein weiterer mindestens vier Meter hoher Maschendrahtzaun errichtet wird. Der zweite Zaun soll bis Ende Oktober stehen, so die Regierung. Außerdem will die ungarische Regierung ein Gesetz erlassen, das die Beschädigung des Grenzzauns zu einer Straftat erklärt und für die bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen.
Der ehemalige SPD-Kanzler Gerhard Schröder sagte der „Welt am Sonntag“, dass weder das Mittelmeer noch die neuen Mauern, die in Ungarn gebaut werden, die Menschen in ihrer Verzweiflung davon abhalten können.