Ägypten: Drei Al-Jazeera-Reporter wurden zu drei Jahren Haft verurteilt

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In Ägypten wurden drei Journalisten des Fernsehsenders Al-Jazzera zu drei Jahren Haft verurteilt. Die Reporter wurden wegen angeblich falscher Berichterstattung im Berufungsverfahren erneut verurteilt. In erster Instanz wurden die Journalisten zu jeweils sieben Jahren Haft verurteilt. Das Gericht blieb bei dem Vorwurf, dass die drei Reporter die Muslimbruderschaft durch ihre Berichterstattung unterstützt haben soll. Außerdem arbeiteten sie ohne eine Akkreditierung in Ägypten. Die angeklagten Journalisten stammen aus Australien und arbeiteten im Auftrag des Fernsehsenders Al-Jazzera. Gegen das gesprochene Urteil ist noch eine dritte Berufung möglich. Die Journalisten müssen zunächst wieder ins Gefängnis. Der Generaldirektor von Al-Jazeera war schockiert und empört über die erneute Verurteilung der Journalisten. „Das Urteil ist ein Angriff auf die Pressefreiheit“, sagte er. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International äußerte sich ebenfalls zu dem Verfahren und bezeichnete es als total ungerecht und als eine Farce. Das erste Urteil schadete bereits dem Ansehen von Ägypten und hatte weltweit Kritik ausgelöst. Bei „Reporter ohne Grenzen“ steht Ägypten im Index der Pressefreiheit auf dem 158. Platz von 180.

In Ägypten gibt es ein neues Antiterrorgesetz. Demnach drohen Journalisten und Einheimischen Geldstrafen zwischen 23.000 und 56.000 Euro, ein einjähriges Berufsverbot oder Gefängnis. In Ägypten wurden auch schon Journalisten gefoltert.