
Im sächsischen Heidenau bei Dresden haben Rechtsextreme erneut ein Flüchtlingsheim angegriffen. Mehrere Neonazis demonstrierten mit rassistischen Parolen und Gewalt gegen Flüchtlinge. In der Nacht zu Samstag blockierten mehrere hundert Rechtsextreme die Zufahrtsstraße zu einer neuen Flüchtlingsunterkunft in Heidenau. Die Asylbewerber wurden von den Rechten angepöbelt und die Polizisten wurden mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern beworfen. Die Beamten setzten Tränengas und Pfefferspray ein. Insgesamt wurden 31 Polizisten verletzt, einer von ihnen schwer.
Politiker verurteilten die Angriffe scharf und forderten harte Strafen für die Gewalttätigen. Bundesjustizminister Heiko Maas appellierte an die Bevölkerung, dass Menschen hierzulande niemals tolerieren dürfen, dass Menschen bedroht und angegriffen werden. In der Nacht zum Samstag waren rund 600 Demonstranten gegen das Flüchtlingsheim in Heidenau auf die Straße gegangen. Knapp 140 Polizisten sicherten die neue Notunterkunft. Um die Lage unter Kontrolle zu kriegen, setzte die Polizei Pfefferspray und Tränengas ein. Festgenommen wurde niemand. Es wurden jedoch zahlreiche Verfahren wegen Landfriedensbruchs eingeleitet, teilte die Polizei mit. Gegen 0.40 Uhr traf der Bus mit Flüchtlingen ein. Die Flüchtlinge konnten nur unter Polizeischutz zu der Notunterkunft begleitet werden. Bis Samstagmorgen kamen zwei weitere Busse an. In dem ehemaligen Baumarkt sollen auf knapp 6.000 Quadratmetern insgesamt 600 Flüchtlinge untergebracht werden. Der SPD-Landesvorsitzende in Sachsen erklärte, dass er schockiert sei, dass den Asylbewerbern, die vor Krieg, Not und Verfolgung aus ihrem Heimatland geflüchtet sind, blinder Hass und Ablehnung entgegenschlägt.