
Am Samstag haben tausende Flüchtlinge in Mazedonien unerlaubt die mit Stacheldraht gesicherte Grenze durchbrochen. Die Polizei teilte mit, dass die Absperrungen den Menschenmassen nicht länger standhielten. Tausende Flüchtlinge drangen in die frühere jugoslawische Teilrepublik ein. Zuvor hatten tausende Flüchtlinge mehr als zwei Tage vor der Grenze gewartet, um nach Gevgelija in Serbien zu gelangen. Von Mazedonien aus verkehren täglich Züge nach Serbien. Die Flüchtlinge mussten unter freiem Himmel ausharren. Es hatte in der Nacht zu Samstag ergiebig geregnet. Die mazedonischen Sicherheitskräfte sind erneut gewaltsam gegen die Flüchtlinge vorgegangen. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Blendgranaten ein, um das Überschreiten der Grenze zu verhindern. Bei den meisten Flüchtlingen in dem mazedonisch-griechischen Grenzgebiet handelt es sich um Syrer, die vor dem Krieg aus ihrer Heimat geflohen sind und nun Unterstützung und Halt in Europa suchen.
Mazedonien hatte bereits am Donnerstag aufgrund der Situation entlang der Grenze zu Griechenland und zu Serbien den Notstand erklärt und daraufhin den Übergang an einer der Hautrouten blockiert. Nach Angaben der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ wurden bereits am Freitag durch den Einsatz von Tränengas und Blendgranaten mindestens zehn Menschen verletzt.
Gleichzeitig gerieten mehr als 3.000 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer in Seenot. Die betroffenen Schiffe sollen aus Libyen gestartet sein. Die italienische Küstenwache koordiniert die Rettungsmaßnahmen. Ob die Küstenwache Flüchtlinge retten konnte ist noch unklar. Die italienische Küstenwache erhielt nahezu zeitgleich Notrufe von 14 Schlauchbooten und vier weiteren Schiffen, die im Mittelmeer in Seenot gerieten.