Türkei weitet Luftangriffe gegen den IS aus und will Sicherheitszone in Syrien errichten

Symbolfoto: © Michael Hirschka | pixelio.de

Die Türkei hat am Sonntag ihre Luftangriffe gegen den Islamischen Staat (IS) und die Rebellen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei (PKK) ausgeweitet. Die Türkei teilte am Sonntag mit, dass eine Sicherheitszone in Nordsyrien errichtet werden soll. Diese soll 90 Kilometer breit und bis zu 40 Kilometer tief im Norden Syriens geschaffen werden. In diesem Gebiet befinden sich momentan Anhänger des IS und Anhänger der PKK sowie Anhänger des Ablegers YPG. Der syrische Ableger der PKK, die YPG, könnte schon bald die Hälfte des insgesamt 870 Kilometer langen türkisch-syrischen Grenzgebietes unter ihrer Kontrolle haben. Für die türkische Regierung ist dies offenbar eine größere Bedrohung, wie eine Kontrolle durch die menschenverachtenden IS-Terroristen.

Die kurdische Arbeiterpartei wird von der EU und der Türkei als terroristische Institution eingestuft. Der Kurdenkonflikt in der Türkei droht damit wieder zu eskalieren. Am Sonntag waren in mehreren Städten wie beispielsweise in Ankara tausende Menschen auf der Straße, um gegen die Luftangriffe die sich gegen die PKK-Rebellen richten zu demonstrieren. Ein Demonstrant sagte: „Wir verurteilen die terroristische türkische Regierung, weil sie seit Jahren die Kurden betrügt“, erklärt ein Demonstrant und verlangt „die Anerkennung der kurdischen Identität, Sprache und Kultur in der Türkei.“ Die PKK erklärte ihren Waffenstillstand für beendet. Die türkische Regierung sieht das anders und sieht in der PKK eine Terrormiliz. Der Konflikt zwischen türkischen Sicherheitskräften und Anhängern der PKK hat in den vergangenen dreißig Jahren über 40.000 Todesopfer gefordert. Die Türkei forderte am Sonntagabend eine NATO-Sondersitzung zu den Luftschlägen.