NSU-Prozess: Drei Zschäpe-Verteidiger wollen ihre Mandate niederlegen

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Die Pflichtverteidiger von Beate Zschäpe kündigten am Montagmorgen im Münchener NSU-Prozess an ihre Mandate niederzulegen. Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass die drei Verteidiger die Niederlegung ihrer Mandate beantragt haben. Über den Antrag muss nun der Vorsitzende Richter entscheiden. Der Vorsitzende Richter wird alles tun, um ein Scheitern des Prozesses zu verhindern. Die Verteidigung ist zu dem Ergebnis gelangt, dass die Bedingungen für eine ordnungsgemäße Verteidigung nicht mehr gewährleistet seien. Die drei Pflichtverteidiger wurden in der Vergangenheit von Beate Zschäpe abgelehnt. Das Gericht hatte die Anträge von Zschäpe abgelehnt.

Durch die Niederlegung wird der Prozess möglicherweise neu begonnen. Die Pflichtverteidigung teilte mit, dass sie sich darüber im Klaren sei, dass der Prozess durch die Niederlegung der Mandate neu begonnen werden müsste. Das Gericht unterbrach die laufenden Verhandlungen nach dem Bekanntwerden für eine halbe Stunde. Erst kürzlich hatte das Gericht einen vierten Verteidiger bestellt, der von Zschäpe ebenfalls abgelehnt wurde. Die Pflichtverteidigung hat Vorwürfe gegen das Gericht erhoben. Der NSU-Prozess begann am 6. Mai 2013 und läuft seit mehr als zwei Jahren. Am Montag fand der 219. Verhandlungstag statt. Beate Zschäpe muss sich in dem Verfahren für insgesamt zehn Morde verantworten, die die Bundesanwaltschaft der NSU vorwirft.