
Nach der Marathonsitzung in Brüssel scheint Griechenland zunächst gerettet zu sein. Bis das dringend benötigte Geld fließen kann ist aber noch Einiges zu tun. Tsipras benötigt in den nächsten Wochen Rückhalt in seiner eigenen Syriza-Partei, um das ausgehandelte Abkommen umzusetzen. Die europäischen Staats- und Regierungschefs haben sich auf einen Zeitplan geeinigt, um Griechenland vor der Staatspleite zu bewahren und die Banken wieder zu sanieren. Dafür ist es notwendig, dass Griechenland ohne weitere Verzögerungen erste Reformmaßnahmen umsetzt. Das sei eine Maßnahme der EU, um verlorenes Vertrauen wiederherzustellen. Bis Mittwoch soll das Parlament in Athen über erste Reformen entscheiden. Die griechische Regierungspartei Syriza war im Januar von der Bevölkerung gewählt worden, um das Sparen im Land zu beenden. Die Europäische Zentralbank (EZB) hält die Notfallkredite aus dem ELA-Programm weiter aufrecht, bestätigte eine EZB-Sprecherin. Die ELA-Hilfen sorgen dafür, dass die griechischen Institute zahlungsfähig bleiben.
Für die Griechen gibt es weiterhin schlechte Nachrichten. Die griechische Regierung teilte am Montagabend mit, dass die Geldinstitute im Land nach wie vor geschlossen bleiben. Die Verbraucher sitzen weiter auf dem Trockenen. Bis wann die Banken geschlossen bleiben war am Montagabend noch unklar. Die Banken in Griechenland haben inzwischen seit zwei Wochen geschlossen. Die Regierung führte Kapitalverkehrskontrollen ein. Seit dem können Bankkunden am Geldausgabeautomaten maximal 60 Euro am Tag abheben.
Die Eurogruppe berät zur Stunde noch über eine Brückenfinanzierung für Griechenland. Das teilte der Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem mit, der auf dieser Sitzung für eine zweite Amtszeit wiedergewählt wurde.