
Die Euroländer haben Griechenland eine letzte Frist gesetzt. Die griechische Regierung soll bis Freitag neue Vorschläge machen. Am Sonntag findet ein EU-Gipfel statt, bei dem Griechenland einen Antrag auf ein drittes Hilfsprogramm stellen muss. Das Bargeld im Land wird unterdessen knapp. Die griechische Regierung kündigte am Mittwochmorgen an im Laufe des Tages einen neuen Vorschlag zu unterbreiten. Der griechische Premier Tsipras sprach am Mittwochmorgen vor dem EU-Parlament. Er betonte erneut, dass das Votum der Griechen kein Nein zu Europa gewesen sei. Tsipras erklärte, dass er und seine Regierung nicht die Verantwortung für die aktuelle Krise im Land tragen. Er sagte, dass die Regierung nur die Verantwortung für das übernehmen kann, was in den vergangenen fünf Monaten seit der Wahl passiert sei. Der Grund für die Krise befindet sich in den letzten fünf Jahren und an den drastischen Sparmaßnahmen der Euro-Partner. Tsipras stellte in diesem Zusammenhang klar, dass die Sparmaßnahmen in Griechenland viel strenger gewesen waren, im Vergleich zu anderen Euro-Ländern. Während seiner Rede sprach er auch davon, dass Reformen im Land notwendig seien. Bei kommenden Reformen müssen jedoch die Lasten gerecht verteilt sein, betonte Tsipras. Die bisherigen Hilfszahlungen der Euro-Länder kamen nicht bei den Menschen an, sondern bei den Banken.
In Griechenland funktioniert die Wirtschaft zur Zeit nur eingeschränkt. Online-Reisebuchungen können zum Beispiel nicht mehr ausgeführt werden. 36 verschiedene Fluggesellschaften haben die griechischen Reiseagenturen benachrichtigt, dass sie deren Buchungen nicht mehr akzeptieren. Die Kunden müssen jetzt am Flughafenschalter bezahlen oder mit einer nicht in Griechenland ausgegebenen Kreditkarte.