Schuldenkrise in Griechenland: Varoufakis will bei Ja-Votum zurücktreten

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In Griechenland lief am Donnerstag der Wahlkampf auf Hochtouren. Am Sonntag kommt es zum Volksentscheid. Finanzminister Varoufakis kündigte bereits im Falle, dass die Mehrheit mit „Ja“ stimmt seinen Rücktritt an. Er hat es am Donnerstag klar ausgesprochen. Auf die Frage, ob er im Falle einer Niederlage beim kommenden Referendum weiter Finanzminister sein werde, antwortete er: „Nein, ich werde es nicht mehr sein.“ Wer mit „Ja“ stimmt, stimmt für die Vorschläge der Gläubiger. Bei der Volksabstimmung geht es darum, wie Griechenland im Euro gehalten werden soll. Varoufakis teilte mit, dass sein Land unbedingt in der Währungsunion bleiben will. Regierungschef Alexis Tspiras rief die griechische Bevölkerung auf die Auflagen der Kreditgeber abzulehnen. Tspiras erklärte in einem Interview mit einem australischen Fernsehsender, dass es möglich sei, dass die griechische Regierung im Falle eines positiven Votums zurücktritt. Einer Umfrage zufolge wird es bei der kommenden Abstimmung eine ganz knappe Entscheidung geben. Das griechische Parlamentsplenum wird erst wieder am 7. Juli tagen. Das verfügte die griechische Parlamentspräsidentin. Damit kann das für Sonntag geplante Referendum nicht mehr abgesagt werden.

Griechenland geriet in der Nacht zu Mittwoch als erstes Industrieland beim nternationalen Währungsfonds (IWF) in Zahlungsverzug. Die Regierung ließ die Frist für eine fällige Rückzahlungsrate in Höhe von 1,5 Milliarden verstreichen. Zuvor hatte das Land eine erneute Verschiebung der Zahlungsfrist gefordert. Am Dienstagabend lehnten die europäischen Finanzminister mehrheitlich eine Verlängerung des bisherigen Kreditprogramms ab.