Blutbad im Touristenhotel in Tunesien: Täter zog Kalaschnikow aus einem Sonnenschirm

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Am zweiten Freitag des Fastenmonats Ramadan sind bei einem Angriff auf Touristen im tunesischen Sousse mindestens 37 Menschen ums Leben gekommen. Auch Deutsche sollen sich unter den Opfern befinden. Das Auswärtige Amt hat einen Krisenstab eingerichtet. Das tunesische Gesundheitsministerium teilte mit, dass unter den Opfern auch Deutsche sind. Der Reiseanbieter TUI konnte nicht ausschließen, das eigene Kunden unter den Opfern sind. Der Reisedienstleister richtete unter 0511-567 8000 eine kostenlose Kundenhotline ein. Auch das Auswärtige Amt hat unter 030/5000 3000 eine Telefonauskunft eingerichtet.

Wer für den Angriff verantwortlich ist, bleibt mysteriös. Bei dem islamischen Anschlag im Küstenort Sousse wurden mindestens 37 Menschen erschossen, bestätigten auch die nordafrikanischen Behörden des Landes. Der Ort ist eine der wichtigsten Touristenzentren in ganz Tunesien. 36 Menschen wurden bei dem Anschlag zum Teil schwer verletzt und einige schwebten auch am Freitagabend noch in Lebensgefahr. Die Nationalitäten der Toten sind noch nicht abschließend geklärt. Zur Zeit befinden sich alleine 260 Deutsche, die ihre Reise über den Dienstleister TUI gebucht haben in Tunesien. Der Anschlag ereignete sich direkt an der Strandpromenade, nur wenige Kilometer vom Zentrum des Ferienorts entfernt. Dort zog am Freitagvormittag ein unbekannter Mann eine Kalaschnikow aus einem Sonnenschirm und eröffnete sofort wahllos das Feuer auf die Touristen am Strand. Der Mann war als Badegast getarnt und mit einem Schlauchboot an den Strand gelangt. Der Täter soll 1992 geboren sein und aus der 50 Kilometer entfernten Stadt Kairouan kommen. Zunächst war von zwei Angreifern die Rede. Die Angabe wurde am Nachmittag korrigiert. Ein Sicherheitsmitarbeiter eines Hotels soll das Feuer erwidert haben. Nach dem Attentat soll sich der Täter in Richtung eines Hotel-Pools bewegt haben. Dort habe der Täter sich selbst getötet, berichteten tunesische Behörden. Nach dem Terroranschlag sind viele Touristen frühzeitig abgereist. Die deutsche Botschaft rief alle deutschen Staatsbürger in einer versandten E-Mail auf, die Umgebung des von tunesischen Sicherheitskräften abgeriegelten Tatorts zu verlassen.

Ramadan zählt zu den wichtigsten religiösen Ereignissen in Tunesien für Muslime. Erst Ende März diesen Jahres kamen bei einem Anschlag auf das nationale Bardeo-Museum 22 Touristen aus elf Ländern ums Leben gekommen. Die Regierung in Tunesien wird durch Taten wie die am Freitag weiter geschwächt.