Ungarn will die Grenze nach Serbien schließen, damit keine Flüchtlinge mehr ins Land kommen

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Ungarn teilte am Mittwoch mit, dass überlegt wird die Grenze nach Serbien abzuriegeln, damit keine Flüchtlinge mehr ins Land gelangen. Vor 25 Jahren öffnete Ungarn die Grenze zu Serbien und vollzog damit einen historischen Schritt. Damit schrieb Ungarn damals Geschichte. Das Land zeigte auf, dass es in Europa keine unüberwindbaren Grenzen geben sollte. Die Menschen sollten frei reisen können von einem Land ins andere. Diese Freiheit entwickelt sich in Ungarn nach Angaben der Regierung immer mehr zu einem Nachteil, weil über die Grenze auch Menschen ins Land kommen, die Ungarn nicht möchte. Dazu gehören zum Beispiel Flüchtlinge.

Ausgerechnet die ungarische Regierung kündigte am Mittwoch an, wieder einen vier Meter hohen Zaun entlang der 175 Kilometer langen Grenze zu Serbien zu errichten. Die Regierung hat den ungarischen Innenminister angewiesen bis zum kommenden Mittwoch die Abriegelung der ungarisch-serbischen Grenze vorzubereiten. Ziel ist es durch die abgeriegelte Grenze den Flüchtlingsstrom aus dem Nachbarland zu unterbinden. Die rechtsnationale Regierung in Ungarn beruft sich darauf, dass in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres bereits mehr als 53.000 Menschen in Ungarn Asyl beantragt haben. Das ist eine Verzwanzigfachung im Vergleich zu 2012. Ungarn liegt, was die Aufnahme von Flüchtlingen angeht, auf dem zweiten Platz in Europa, hinter Schweden und vor Deutschland. Vor allem für Syrer, Iraker, Afghanen und andere Flüchtlinge, die über die Türkei nach Europa gelangen wollen ist Ungarn ein wichtiges Transitland. Ungarn sieht sich damit überfordert. Die rechtsnationale Regierung vertritt aber schon lange eine äußerst restriktive Politik gegenüber Flüchtlingen und Ausländern. Der Regierungschef von Ungarn forderte schon vor einiger Zeit einen Einwanderungsstopp für Europa.