
Die Hinterbliebenen der Germanwings-Katastrophe haben sich mit einem Wutbrief an die Lufthansa zu Wort gemeldet. Die Überführung der Toten von Frankreich nach Deutschland verzögert sich erneut. Die Eltern in Haltern am See bleiben ratlos und traurig zurück, hießt es in einer Mitteilung. Die Angehörigen drücken in ihren Schreiben Zorn und Verzweiflung aus. Sie wissen nicht, wann sie ihre Angehörigen beisetzen können. Die Überführung war ursprünglich für den 9. und 10. Juni angesetzt. Dementsprechend haben die Familien ihre Vorbereitungen für die Beerdigungen getroffen. Ab dem 12. Juni waren erste Beisetzungen, von den bei dem Absturz getöteten Schülern aus Nordrhein Westfalen geplant. Verwandte müssen nun Flüge und Hotelzimmer stornieren. Viele Angehörige haben sich psychologisch auf eine Besetzung in der nächsten Woche eingestellt, um damit einen Teil der Tragödie abzuschließen.
Am Mittwoch wurde bekannt, dass sich die Überführung der sterblichen Überreste verzögert. Behördliche Fehler in Frankreich sollen die Ursache für die verzögerte Überführung sein. Es gab behördliche Fehler in den Sterbeurkunden. Hier soll es zu Fehlern bei der Übersetzung gekommen sein. Germanwings teilte am Freitag mit, dass das Problem schnellstmöglich gelöst wird. Die Lufthansa gab bekannt, dass die ersten Opfer am 9. Juni nach Deutschland überführt werden sollen. Ein Sonderflug werde die ersten 30 Särge von Marseille nach Düsseldorf bringen. In den nächsten Wochen werden dann nach und nach alle 150 Opfer in ihre Heimatländer gebracht.
Am 24. März war der Germanwingsflug 4U9525 auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf abgestürzt. Der Co-Pilot hatte die Maschine absichtlich abstürzen lassen. Alle 150 Passagiere kamen ums Leben, darunter 16 Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrerinnen aus Haltern am See. Die Schulklasse kam von einem Schüleraustausch in Spanien. In der nächsten Woche wird der leitende französische Ermittler über die bisherigen Erkenntnisse informieren.