
Der Fußball-Weltverband Fifa versinkt im Chaos: Am Mittwochmorgen um 6 Uhr starteten die Behörden in der Schweiz einen Einsatz gegen die Fifa. In Zürich wurden sieben Fifa-Funktionäre verhaftet. So etwas hat es seit der Fifa-Gründung im Jahr 1904 noch nicht gegeben. Das Schweizer Justiz-Bundesamt teilte am Abend mit, dass sich die Mehrheit der in Zürich festgenommenen Fifa-Funktionäre weigert in die USA ausgeliefert zu werden. Die Verdächtigen sollen Bestechungsgelder in Millionenhöhe angenommen haben. Die Fifa-Funktionäre werden der jahrzehntelangen Korruption verdächtigt. In den USA hat deshalb das FBI Ermittlungen eingeleitet. Die US-Behörden werden sich mit den WM-Vergaben 2018 und 2022 befassen. Sie sollen unter anderem Geldwäsche betrieben haben. Die USA wurden darüber informiert und werden einen Auslieferungsantrag einfordern. Insgesamt klagen die USA 14 Personen an. Unabhängig davon ermittelt die Schweizer Bundesanwaltschaft wegen des Verdachts auf Unregelmäßigkeiten bei den Vergaben der Weltmeisterschaften 2018 und 2022. Die Schweizer Behörden forderten im Fifa-Hauptquartier die Aushändigung von Dokumenten, wegen des Verdachts auf Geldwäsche und Schmiergeldzahlungen. Demnach haben mindestens zwei Generationen von Fifa-Funktionären das in sie gesetzte Vertrauen missbraucht, um Millionen Dollar an Bestechungsgeldern anzuhäufen. Dabei haben die Funktionäre beispielsweise den Jugend-Ligen in den Entwicklungsländern geschadet, die von den Geldern eigentlich profitieren sollten.
Der Fifa-Präsident Sepp Blatter war zunächst zu keiner Stellungnahme bereit. Blatter möchte offensichtlich keine Verantwortung für den Skandal übernehmen. Er sagte, dass er sein Amt nicht niederlegen wird, weil er nicht verdächtigt wird.
Unter den Festgenommenen befinden sich auch die beiden Vize-Präsidenten, unter ihnen Jeffrey Web, der Stellvertreter von Präsident Blatter. Die zwei dubiosen WM-Vergaben nach Russland 2018 und nach Katar 2022 sollen jetzt genau untersucht werden.
Am Freitag sollte der 79-jährige Sepp Blatter in seine fünfte Amtszeit gewählt werden. Der einzige Herausforderer ist der jordanische Prinz Ali bin Al Hussein. Der Prinz ist aber praktisch chancenlos. Wenn die Mehrheit der 209 stimmberechtigten Mitglieder Blatter wählt, wird er weitere vier Jahre der Präsident der Fifa bleiben. Aufgrund des Fifa-Skandals fordert die UEFA jedoch die Verschiebung der Präsidentschaftswahlen.