Riesiges Manöver in Russland: Putin entsendet 259 Kampfflugzeuge und 12.000 Soldaten

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Wladimir Putin hat ein viertägiges Manöver der russischen Luftwaffe angekündigt. Es handelt sich um ein gewaltiges Manöver mit 259 Kampfflugzeugen und 12.000 beteiligten Soldaten. Nahezu zeitgleich begann die Nato am Pfingstmontag mit ihren ebenfalls groß angelegten Luftmanövern – unter dem Titel „Arctic Challenge Exercise 2015“. Das russische Manöver wurde jedoch nicht angekündigt. Der russische Präsident und Oberbefehlshaber Putin ordnete das viertägige Manöver am Montag spontan an, teilte der russische Verteidigungsminister Schoigu mit. Die Übung findet bis einschließlich Donnerstag im Uralgebiet und in Sibirien statt. Geübt werden soll vor allem die Verteidigung gegen feindliche Luftangriffe. Langstreckenbomber werden unter anderem den Raketenbeschuss von Zielen am Boden trainieren.

In den letzten Monaten hatte Russland verstärkt die Gefechtsbereitschaft der Soldaten geprüft. Die Nato bezeichnet die Manöver als Provokationen, angesichts der Spannungen zwischen Russland und dem Westen, wegen der Krise in der Ukraine. Experten gehen davon aus, dass das russische Manöver eine Reaktion auf die großangelegte Übung der Nato ist. An den am Montag beginnenden Nato-Manövern beteiligen sich die Deutschland, die USA, Frankreich, Norwegen, Großbritannien, die Niederlande sowie Schweden, Finnland und die Schweiz. Die Manöver der Nato finden in Skandinavien statt und werden bis zum 4. Juni andauern. An der Nato-Übung sind mehr als 100 Kampfflugzeuge und knapp 4.000 Soldaten beteiligt. Das Ziel der Nato-Manöver ist es, dass die Planung und Durchführung umfangreicher Lufteinsätze trainiert wird. Das Großmanöver findet angesichts der zunehmenden Spannungen mit Russland und der Rivalität um die Bodenschätze im Polargebiet statt.

Am Pfingstmontag wurde dem CDU-Politiker Wellmann am Flughafen von Moskau die Einreise nach Russland verweigert. Am Flughafen wurde ihm mitgeteilt, dass in Russland bis 2019 ein Einreiseverbot gegen ihn besteht. Er sagte, dass seine ukrainefreundliche Haltung zu dem Vorfall geführt haben könnte. Wellmann ist Vorsitzender der deutsch-ukrainischen Parlamentariergruppe und war für die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) als Wahlbeobachter in der Ukraine. Die Bundesregierung äußerte sich empört über das Einreiseverbot gegen Wellmann. Ein Sprecher des Außenministeriums bezeichnete die Maßnahme als „unverständlich und inakzeptabel“. Die Bundesregierung fordert und erwartet die Aufhebung der Einreiseverweigerung. Das Außenministerium habe nach dem Vorfall umgehend den russischen Botschafter Rüdiger Freiherr von Fritsch einberufen und er sei unverzüglich beim russischen Außenministerium vorstellig geworden, hieß es am Montagabend aus Berlin.