
Bei einem US-Luftangriff im Norden Syriens sind am Freitag in der Nähe von Kobane mindestens 52 Zivilisten ums Leben gekommen. Kobane befindet sich an der Grenze zur Türkei. Das bestätigte auch die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die Terroristen könnten die Zivilisten möglicherweise als lebendige Schutzschilder missbraucht haben. „Unter den Opfern befinden sich auch mindestens sieben Kinder“, sagte Rami Abdel Rahman, der Leiter der Beobachtungsstelle. Mindestens 13 Menschen werden noch vermisst und in den Trümmern vermutet. Mehrere US-Kampfflugzeuge hatten nach Angaben von Augenzeugen das Dorf unter Beschuss genommen. Das betroffene Dorf war unter der Kontrolle des „Islamischen Staats“ (IS). Es seien auch mehrere IS-Kämpfer getötet worden. Das Pentagon bestätigte, dass während sechs Luftangriffen mehrere IS-Stellungen und ein Fahrzeug der Terrormiliz zerstört worden sind. Zu den zivilen Opfern bezogen die USA bisher noch keine Stellung. Die USA bombardieren seit September 2014 gemeinsam mit arabischen Verbündeten in regelmäßigen Abständen die Stellungen der Terrormiliz IS in Syrien und dem Irak.
Die Anti-IS-Allianz gibt sich unterdessen neun Monate nach Beginn der Luftangriffe siegessicher. Während der neun Monate wurden rund 3.600 Luftangriffe auf IS-Stellungen geflogen. 39 Länder haben sich in Florida beraten und haben Strategien beschlossen, die das Ende des IS herbeiführen sollen. Der britische Brigadegeneral Gary Deakin bestätigte nach dem mehrtägigen Treffen, dass der beschlossene Plan die Niederlage des IS herbeiführen wird. Am Boden haben irakische Kräfte die Ausbreitung der IS stoppen können. Die Kräfte im Irak sind dabei die IS-Kämpfer immer weiter zurückzudrängen. Während des Treffens wurde wie üblich nichts über die zukünftigen Angriffs-pläne bekannt. Die Terrororganisation Islamischer Staat hatte im letzten Jahr Teile des Nordiraks und Syriens eingenommen. Neben dem IS kämpft auch der syrische Machthaber Baschar al-Assad gegen Rebellen und bombardiert weiter das eigene Volk.