
Der Flughafen von Nepal ist vollkommen überlastet und viele Straßen versperrt. Die Hilfe aus aller Welt kommt nur sehr langsam und schwer in Bewegung. Besonders schlecht kommen die Retter zu den entlegenen Erdbebengebieten. Dort sind zum Teil nach wie vor noch keine Rettungs- und Hilfsaktionen angelaufen. Der Premierminister flog mit einem Hubschrauber über die vom Erdbeben betroffenen Gebiete und forderte die Rettungskräfte dazu auf, sofort kleine Hubschrauber mit Hilfsgütern in die abgelegenen Regionen zu entsenden. In den bergigen Gebieten ist der Transport von Gütern immer eine Herausforderung. In den Straßen befinden sich Risse, die so breit wie Arme sind. Viele Straßen und Zufahrtswege sind nach dem Erdbeben unpassierbar. Im Katastrophengebiet kam es am Montag immer wieder zu Nachbeben.
Die Rettungskräfte im Erdbebengebiet liefern sich bei der Suche nach Überlebenden einen Wettlauf gegen die Zeit. Am Abend wurde mitgeteilt, dass inzwischen mehr als 4.000 Leichen geborgen worden sind. Es wurden mindestens 6.800 Menschen verletzt. Die Krankenhäuser sind überlastet und verfügen teils über unzureichende Medikamente und Blutkonserven. Viele Menschen müssen auf der Straße behandelt werden. Die Regierung forderte die Menschen in Nepal am Montag auf Blut zu spenden. Am Montag wurden in Nepal massenhaft Leichen verbrannt, um Seuchen zu verhindern. In der Hauptstadt Kathmandu gab es auch am Montag nur ganz vereinzelt Strom und Benzin. Die Menschen haben große Angst und sind zum Teil traumatisiert von den schrecklichen Ereignissen. Das Leid der Betroffenen ist riesig – viele haben alles verloren. Das Erdbeben der Stärke 7,9 auf der Richterskala ereignete sich am Samstag und sorgte in und rund um die Hauptstadt Kathmandu für den Ausfall des Mobilfunks, des Stroms und zu zerstörten Wasserkraftwerken. Das Epizentrum des Bebens lag etwa 80 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kathmandu. Das Erdbebengebiet ist mit 6,6 Millionen Einwohnern das am dichtesten besiedelte Gebiet in Nepal. Am Montag wurden 82 Menschen aus dem Basislager des Mount Everest ausgeflogen. Dort kamen nach dem Erdbeben in einer Lawine mindestens 19 Bergsteiger ums Leben.
Tausende Häuser wurden durch das schwere Erdbeben zerstört. Viele Häuser sind einsturzgefährdet und dürfen nicht mehr betreten werden. Es ist zum Teil nicht möglich Hilfspakete aus der Luft abzuwerfen. Die Menschen haben vor weiteren Einstürzen und Nachbeben Angst. Hunderttauende Menschen verbringen die Nächte momentan auf der Straße.
Im Erdbebengebiet sind am Montag 400 Tonnen Material eingetroffen. Ein Flugzeug mit Hilfsgütern der Luftwaffe musste aufgrund der Überlastung des Flughafens umkehren.