
Der Generalbundesanwalt geht dem Verdacht nach, dass deutsche Dschiahdisten an der Folter von Geiseln der Terroristen des Islamischen Staates (IS) beteiligt sind. Demnach sollen deutsche Islamisten sowohl als Wächter in Folter-Gefängnissen des IS arbeiten und auch selbst aktiv an der Folter der Gefangenen beteiligt sein. Wie im US-Gefangenenlager Guantanamo lassen die Wärter die Gefangenen oragenfarbene Overalls tragen und foltern sie mit dem sogenannten Waterboarding. Es kommt auch immer wieder zu Scheinhinrichtungen mit nicht geladenen Waffen. Der Generalbundesanwalt bestätigte, dass er diesem Verdacht prüfe.
Deutsche Staatsbürger kamen offenbar auch in den IS-Gefängnissen zum Einsatz. Einige der Deutschen sollen Häftlinge enthauptet haben. Diese Angaben gehen auf einen 27-jährigen Deutschen zurück, der selbst bis Juni 2014 in mehreren Gefängnissen der selbsternannten Gotteskrieger einsaß. Dort lernte er die beiden hingerichteten Amerikaner James Foley und Steven Sotloff kennen. Auch dem Henker „Dschihadi John“ sei er begegnet, sagte er. Der 27-Jährige wurde aus ungeklärten Gründen freigelassen. Der Mann wurde bereits von Experten des Bundeskriminalamts vernommen. Der Deutsche soll dem BKA detaillierte Angaben gemacht haben. Aufgrund der laufenden Ermittlungen hat die Bundesanwaltschaft eine Stellungnahme abgelehnt. Bei dem Henker soll es sich um einen studierten Informatiker aus Kuwait handeln.