Bundeswehr: Standard-Sturmgewehr G36 hat erhebliche Mängel

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Das Standard-Sturmgewehr G36 der Bundeswehr weist erhebliche Mängel auf. Wenn das Gewehr in der Sonne zu heiß wird oder man damit zu viele Schüsse abgibt, trifft es nicht mehr zuverlässlich. Die Bundeswehr bestätigte das und sprach von einem Präzisionsproblem bei der Erhitzung des Gewehres, beispielweise durch häufiges Schießen oder durch Sonneneinstrahlung. Das Verteidigungsministerium hatte das Sturmgewehr G36 von Experten untersuchen lassen. Das Verteidigungsministerium hat seit 1996 insgesamt 176.467 des Sturmgewehrs beim schwäbischen Waffenhersteller Heckler & Koch in Oberndorf erworben. Rund 180 Millionen Euro wurden bisher in das G36-Sturmgewehr investiert. Die Experten-Einschätzung, das Gewehr sei nicht treffsicher widerspreche den eigenen Prüfungen, teilte der Hersteller Heckler & Koch mit. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sagte: „Wenn sich bestätigt, dass das G36 bei extrem heißer Witterung, wie beispielsweise in Afrika, nicht mehr verlässlich trifft, dann werden weitere Konsequenzen gezogen.“ Die G36 ist so gebaut, dass die Waffe vom Gewicht her leicht ist. Dem damaligen Verteidigungsminister Thomas de Maiziére waren die Schwierigkeiten mit der G36 ebenfalls bekannt. Er zog während seiner Amtszeit jedoch keine Konsequenzen. Der Haushaltsausschuss hat eine weitere Beschaffung von G36-Gewehren gestoppt. Das Verteidigungsministerium denkt über die Anschaffung anderer Gewehre nach.

Bei Auslandseinsätzen wie beispielsweise in Afghanistan und Mali soll das G36-Gewehr nur noch eingeschränkt benutzt werden. Von der Leyen schließt nicht aus, dass das Gewehr komplett aus dem Verkehr gezogen wird. Bei Übungen und Ausbildungen soll das G36-Gewehr zunächst noch weiter genutzt werden. Die Grünen nannten das Eingeständnis der Probleme mit dem Gewehr einen „Supergau für die Bundeswehr“.