Flug 4U9525: War ein Pilot zum Unglückszeitpunkt aus dem Cockpit ausgesperrt?

Symbolfoto: © O. Fischer | pixelio.de

Es gibt noch immer keine Erklärung für den tödlichen Sinkflug der Germanwings-Maschine in Südfrankreich. Aus Ermittlerkreisen wurde verlautet, dass beim Absturz nur ein Pilot im Cockpit gewesen sein soll. Die Ermittler beziehen ihre Erkenntnisse auf die Audioaufnahmen des Stimmrekorders. Aus französischen Ermittlungskreisen hieß es, dass ein Pilot das Cockpit nach dem Start verlassen habe und später nicht wieder hineingelangt sei. Ein Ermittler sagte: „Zunächst sei noch zu hören gewesen, wie die Piloten sich auf Deutsch unterhielten. Dann hört man die Geräusche eines Sitzes, der zurückgeschoben wird, dann eine Tür, die sich öffnet und wieder schließt.“ Im Anschluss waren Klopfgeräusche an der Tür zu hören. Bis zum Absturz waren keine Gespräche mehr zu hören. Auf dem Mitschnitt war auch ein Alarmsignal zu hören, dass auf die Nähe des Erdbodens hinweist. Ein Militärvertreter der die Audioaufnahmen kennt sagte, dass der Pilot erst leicht und dann immer stärker gegen die Tür schlug. Es gab zu keinem Zeitpunkt eine Antwort. Am Ende sei zu hören wie der Pilot vergeblich versucht die Tür einzutreten. Warum der Pilot das Cockpit verließ und warum das Flugzeug in den Sinkflug ging, sei unklar. Sicher ist nur, dass ganz zum Schluss des Fluges der Pilot allein im Cockpit war und die Tür nicht öffnete. Unklar ist auch noch, ob es sich bei dem ausgesperrten Besatzungsmitglied um den Piloten oder den Co-Piloten handelte. Warum sich die Cockpit-Tür nicht öffnen ließ ist unklar. Experten teilten bereits mit, dass es für den Zutritt einen Notfallcode gibt. Mit diesem Code gelangt der Pilot auch dann in das Cockpit, wenn sein Kollege beispielsweise nicht mehr in der Lage war selbst die Tür zu öffnen. Über eine Kamera sieht der Pilot im Cockpit, wer hereinkommen möchte und kann sie öffnen. Sollte er dies nicht in einer bestimmten Zeit tun, gibt es eine weitere Möglichkeit, die Tür zu öffnen. Es gibt im Grunde genommen nur zwei Möglichkeiten.
• Der Sicherheitsmechanismus der Cockpit-Tür war defekt
• Der Pilot oder der Co-Pilot hat die Tür mutwillig verriegelt und so das Öffnen von Außen
verhindert

Wie sich die Cockpit-Tür öffnen lässt, seht ihr in dem verlinkten Video.

Am Donnerstagmorgen wurden die Arbeiten an der Unglücksstelle wieder aufgenommen. Es wird weiter nach dem noch fehlenden Flugdatenschreiber gesucht. Am Donnerstag werden auch zahlreiche Angehörige der Opfer in der Gegend erwartet. Die schwer zugängliche Unglücksstelle befindet sich in der Nähe der Ortschaft Seyne.

Bei dem Flugzeugunglück alle 144 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder ums Leben. Nach Angaben von Germanwings befanden sich 75 Deutsche an Bord der Maschine, unter ihnen auch eine deutsche Schulklasse mit 16 Schülern einer zehnten Klasse aus Haltern am See, die an einem einwöchigen Schüleraustausch in Spanien teilnahm. Aus Spanien befanden sich 35 Passagiere an Bord. Weitere Passagiere sollen aus bis zu 15 verschiedenen Ländern kommen. Das Unglück ist eines der schwersten Katastrophen in der deutschen Fluggeschichte.