
22 Jahre verbrachte die in Berlin geborene Debra Milke in einer US-Todeszelle. Am Montag wurde sie endgültig freigesprochen. Die 51-Jährige stand im Verdacht ihren kleinen Sohn ermordet zu haben. Es stand der Verdacht im Raum, dass sie 1989 zwei Männer angestiftet haben soll, ihren damals vierjährigen Sohn Christopher zu töten. Die Justiz ging davon aus, dass Milke ihren Sohn loswerden wollte und eine Versicherungssumme kassieren wollte. Die beiden Bekannten der Frau fuhren mit dem Vierjährigen statt zum versprochenen Besuch beim Weihnachtsmann in einem Einkaufszentrum zu einem abgelegenen, trockenen Flusslauf in der Wüste. Dort streckten die beiden Männer den Vierjährigen mit drei Schüssen in den Hinterkopf nieder. Die Täter wurden ebenfalls zum Tode verurteilt und befinden sich in Haft. Milke beteuerte von Anfang an ihre Unschuld.
Die neue Gerichtsanhörung in Phoenix dauerte keine fünf Minuten. Richterin Mroz ordnete am Montag an, alle zuvor verhängten Auflagen und Strafen gegen Milke sofort aufzuheben. Milke trug bis zuletzt eine elektronische Fußfessel, unterlag einer nächtlichen Ausgangssperre und durfte kein Alkohol trinken. Nach einem Vierteljahrhundert geht damit das Kapitel um die Ermordung ihres kleinen Sohnes zu Ende.